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Kinder und Jugendliche stehen im Hinterhof eines Hause im Kreis und halten gegenseitig ihre Hände. Manche von ihnen haben blau-gelbe T-Shirts angezogen.

1300 Kinder und Jugendliche gegen Gewalt und Ausbeutung

Armut, Migration und ein Mangel an Mitsprache prägen die Situation vieler Kinder und Jugendlichen in Nicaragua. Die Projektarbeit von Asociación Infantil “Tuktan Sirpi” im Norden des Landes wirkt nicht nur langfristig bei den Kindern, sondern verändert auch deren Umgebung: Der Erfolg beginnt sich zu verfestigen.

Nicaragua ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die Armut zwingt viele Kinder arbeiten zu gehen, um für den Familienunterhalt mit zu sorgen. Zusätzlich verschärft Migration der Eltern ins Ausland die Situation vieler Kinder. Sie werden vernachlässigt, misshandelt, ausgebeutet und haben wenig Mitspracherecht. Dieser Situation setzt terre des hommes schweiz etwas entgegen und fördert die Organisation Asociación Infantil “Tuktan Sirpi” (ATS) in den Städten San Sebastian de Yali und Jinotega im Norden von Nicaragua. ATS überzeugte in den vergangenen Jahren immer wieder mit reflektierter und innovativer Arbeit, die zunehmend nachhaltige Auswirkungen hat. Dies ist umso wichtiger, da terre des hommes schweiz darauf hin arbeitet, aus Projekten die sich selbst finanzieren können, auch wieder auszusteigen.

1300 Kinder und Jugendliche
ATS unterstützt 1300 Kinder und Jugendliche und bezieht dabei 600 Erwachsene aus verschiedenen Anspruchsgruppen in deren Umfeld ein. Kinder und Jugendliche erkennen und begegnen heute Risikosituationen wie Ausbeutung, Diskriminierung oder Gewalt in ihrer Lebensumgebung wie Familie oder Schule. Durch das Projekt wird ihnen bewusst, dass sie Rechte und Anspruch auf Bildung, Gesundheit, Familie, Freizeit und einen gewaltlosen Umgang ohne Ausbeutung haben.

Türen öffnen und stärken
In der aktuellen Phase 2015-2017 wurde beschlossen, die Kinder und Jugendlichen nicht mehr in den bestehenden Zentren und auf dem Markt zu unterstützen, sondern auch direkt in ihrer Lebensumgebung, in ihren Stadtteilen. Es wurden dort Räume angemietet und sogenannte “Miniclubs” gegründet. Unter dem Motto “Türen öffnen” und “stärken” wurden mit einem mobilen Team Aktivitäten wie Tanzen, Siebdruck, Computerkurse etc. angeboten. Langsam haben die Kinder vertrauen gewonnen und organisieren jetzt in den Miniclubs ihre eigenen Aktivitäten. Sie haben auch erreicht, dass eine Strasse repariert wird.

Kostenlose Räumlichkeiten
ATS begleitet die Kinder auch in den Verhandlungen mit den lokalen Vertretern des Stadtteiles. Geplant war, dass diese ab 2017 die Kosten der Miniclubs übernehmen sollten, so dass sich ATS aus den Miniclubs langsam zurückziehen kann. Das Schöne ist, dass schon jetzt in einigen Stadtteilen die Miete übernommen wird oder Eltern Räume für Aktivitäten anbieten, so dass für Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung stehen. Vor ein paar Wochen hat in einem weiteren Stadtteil hat die Partei FSLN den Jugendlichen Räumlichkeiten angeboten. Hier werden die Jugendlichen dahin gehend von ATS unterstützt, dass sie nicht von Parteimitgliedern vereinnahmt werden.

Kinder und Jugendliche im Radio und Fernsehen
Um ihre Rechte kundzutun sind Kinder und Jugendliche im Radio und Fernsehen präsent. ATS setzt sich auch dafür ein, dass sie in den Kinderkommissionen der zwei Städte Jinotega und Yali ihre Interessen und Rechte vertreten und durchsetzen. Im Rahmen von Freizeitaktivitäten entwickeln die Kinder und Jugendlichen lebenswichtige soziale, kreative und technische Fähigkeiten und lernen ihre Rechte kennen und diese auch einzufordern. Kinder und Jugendliche, die Gewalt erlebt haben, werden psychologisch betreut, gestärkt und in schweren Fällen bis vor Gericht begleitet.

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