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5000 Menschen in violetten Kleidern laufen eine lange Strasse entlang.

Brasilien: Frauen und Jugendliche aktiv gegen den Machismo

Am 8. März 2016 war der jährliche Internationale Tag der Frauen. Weltweit machten Frauen auf ihre Benachteiligung aufmerksam. So auch in Brasilien. Vorne mit dabei waren die Jugendlichen unserer Partnerorganisationen, die sich gegen den vorherrschenden Machismo stellen.
Annette Mokler, Programmkoordinatorin Brasilien

Der Frauentag ist für alle unsere Partnerorganisationen ein wichtiger Tag der Mobilisierung. Unabhängig davon, ob diese Organisationen spezifisch zu Frauenrechten, zu Gewalt an Frauen oder ob sie im Bereich Landwirtschaft arbeiten. Deswegen waren auch in Brasilien unsere Partnerorganisationen am 8. März auf den Strassen aktiv. So demonstrierten in Paraiba 5000 Personen für die Rechte der Frauen.

Jugendliche aktiv gegen den Machismo
Bei diesen Demonstrationen sind häufig auch Jugendliche sehr aktiv beteiligt, die den in Brasilien weit verbreiteten Machismo nicht mehr akzeptieren wollen. Sie lehnen sich gegen die Gewalt an Frauen auf und stellen die traditionellen Rollenbilder in Frage. Bereits in Vorbereitungsseminaren erarbeiteten organisierte Jugendliche (unterstützt von terre des hommes schweiz) das Thema, informierten sich, diskutierten und legten ihre Agenda und ihre gemeinsamen Aktionen innerhalb der grossen Demonstration fest. Unter anderem führten sie ein Theaterstück auf.

Bis alle Frauen am Boden lagen
Ausserdem wurde im Demonstrationszug eine Performance gezeigt, in der viele junge Frauen jeweils Informationen zur benachteiligenden Situation der Frauen in Brasilien ausriefen und dann symbolisch für die Gewalt an Frauen auf den Boden stürzten. Das wiederholte sich bis alle Frauen am Boden lagen.

Erfolge der Regierungen in Erinnerung rufen
Die amtierende Arbeiterpartei (PT) ist aufgrund heftiger Korruptionsvorwürfe in starke Bedrängnis geraten. Einige Reden nahmen auch darauf Bezug. Die sich durch alle politischen Parteien hindurchziehende Korruption wurde auf das schärfste verurteilt. Trotzdem hielten die Rednerinnen es für angebracht verschiedene Erfolge der PT-Regierungen in Erinnerung zu rufen: die Erleichterungen für das Leben der einfachen Frauen auf dem Lande (bspw. das Programm “Eine Million Zisternen”), die Fortschritte bei der Armutsreduktion, die Verbesserungen bei den Frauenrechten und den verbesserten Zugang zu Bildung für Menschen aus ärmeren gesellschaftlichen Schichten.

Trotz aller Kritik an der PT-Regierung bekunden diese sozialen Bewegungen – gerade in der momentanen Krise und dem Begehren nach Amtsenthebung der Präsidentin – ihre Unterstützung für die Regierungspartei PT und ihre gewählte Präsidentin.

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