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Flüchtlingslager

Flüchtlingslager

Isolation und fehlende Perspektiven

Seit fast 50 Jahren harren die sahrauischen Flüchtlinge in Lagern in der Wüste aus. Besonders für die Jugendlichen – inzwischen die dritte Generation – ist die Situation schwierig. Die Isolation und fehlende Perspektiven machen ihnen zu schaffen. Die harten klimatischen Bedingungen bringen extreme Hitze und Überschwemmungen mit sich.

Junge Frau im Vordergrund, Lager im Hintergrund.
Gerade für Jugendliche ist das Leben im Lager sehr schwierig. Die Isolation und der Mangel an Entwicklungsmöglichkeiten ist lähmend und zermürbend.

In den fünf Flüchtlingslagern im südwestlichen Algerien leben rund 174 000 Menschen. Die Sahrauis sind 1975 dorthin geflohen, um der marokkanischen Besatzungsmacht und der Bombardierung mit Napalm- und Phosphorbomben zu entkommen. Seither warten sie auf eine Lösung des Konfliktes und darauf, in ihr Land zurückkehren zu können. Es ist inzwischen die dritte Generation, die in den Lagern heranwächst.

Hoffnungslosigkeit der Jugend

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Gerade für die jungen Menschen ist die psychische Situation sehr schwierig. Zwar haben junge Sahrauis ein sehr hohes Bildungsniveau, doch sind sie in den Lagern zum grossen Teil zum Nichtstun verdammt. Ausser Kleinhandel gibt es kaum wirtschaftliche Aktivitäten. Die Frustration der jungen Leute ist umso grösser, als viele von ihnen sogar zum Studieren ins Ausland gegangen sind. Ihre Hoffnungen, nach ihrer Rückkehr zur Entwicklung ihres Landes beitragen zu können, zerschlagen sich bald. Die zermürbende Wartesituation auf ein Referendum ist lähmend. terre des hommes schweiz unterstützt im grössten der Lager, in Smara, deshalb ein Projekt für Jugendliche. Das Jugendzentrum ist vor allem für junge Frauen ein wichtiger Treffpunkt, wo sie zusammenkommen und sich austauschen können. Es werden verschiedene Kurse zum Beispiel zu  Gesund und Frauenrechten sowie Sport, Kultur- und offene Jugendarbeit angeboten. Die Jugendgruppen organisieren auch soziale Arbeit in den Flüchtlingslagern und  ein paar Pionier*innen experimentieren mit Gemüseanbau. Zweimal wöchentlich organisieren die jungen Frauen Spielenachmittag für rund 1200 Kinder.

Abhängigkeit von Hilfslieferungen

Während Marokko die natürlichen Ressourcen im besetzten Gebiet ausbeutet und Obst und Gemüse aus der Westsahara exportiert, sind die Menschen in den Flüchtlingslagern von internationalen Hilfslieferungen abhängig. Diese wurden in den letzten Jahren zudem immer weniger, da humanitäre Hilfe an andere Brennpunkte verlagert wird.  Angesichts von Mangelernährung, hohen Anämie-Raten, unterernährten Kindern und einer generellen Versorgungsknappheit steigt die Bitterkeit der Sahrauis.

Überschwemmungen und unerträgliche Hitze

Sintflutartige Regenfälle haben die Sahraouischen Flüchtlingslager im Süden Algeriens unter Wasser gestetz. Viele Häuser wurden völlig zerstört oder sind nun einsturzgefährdet.

Die Flüchtlingslager mit ihrer schlechten Infrastruktur und provisorischen Bauweise sind mit grossen Risiken für ihre Bewohner*innen verbunden. Die Lager sind Wetterextremen schutzlos ausgeliefert. Heftige Regenfälle im Herbst führen immer wieder zu Überschwemmungen, bei denen Häuser und Zelte sowie Infrastruktur wie die Wasser- und Stromversorgung und Spitäler zerstört werden.  

Das andere Extrem sind die heissen Sommermonate. Die Temperaturen können bis zu 50 Grad erreichen, was für die Menschen  an der Grenze des Erträglichen ist. 

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