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Eine Jugendliche jongliert mit dem Fuss einen weissen Fussball.

Fussball: eine Schule für das Leben

In vielen Armenvierteln Lateinamerikas regieren Gewalt und Kriminalität. Jugendliche wachsen so in Gemeinden auf, die keinen Zusammenhalt, kein gemeinsames Engagement mehr kennen. In diesem Kontext arbeiten die Partnerorganisationen von terre des hommes schweiz in Fussball-Kursen mit Jugendlichen: Hier entdecken sie, dass es auch jenseits von gewalttätigen und kriminellen Banden Gemeinschaft und Schutz gibt.
Andrea Zellhuber, Fachstelle Gewaltprävention

Der Alltag der Jugendlichen in den städtischen Armenvierteln Brasiliens und El Salvadors, wo Partnerorganisationen von terre des hommes schweiz mit Projekten aktiv sind, ist geprägt von Gewalt, Angst und Kriminalität. In den Quartieren, in denen Banden und Drogenhandel dominieren, gibt es oft keinen sozialen Zusammenhalt mehr. Das Zusammenleben ist geprägt von gegenseitigem Misstrauen, denn jeder ist verdächtig. So sind die Bewohner an vielen Orten von der permanenten Angst gelähmt.
Auf der Suche nach Orientierung
In diesem Kontext sind gewalttätige Banden für viele Jugendliche besonders anziehend, weil sie sich im Schutz der Gruppe aufgehoben fühlen und innerhalb der Gruppe Anerkennung erfahren. Für diese jungen Menschen in äusserst schwierigen Lebenssituationen, die dringend Orientierung brauchen, ist Sport in Projekten zur Gewaltprävention ein wichtiger Türöffner zu einem anderen Leben – einem Leben in dem sie nicht auf die schiefe Bahn kommen.
Lehrmeister Fussball: Teams statt Banden
Gerade Fussball-Spielen ist ein sehr wirksames Mittel, um Jugendliche in Risikosituationen zu erreichen und an Projektaktivitäten zu binden. So organisieren die terre des hommes schweiz-Partnerorganisationen GCASC in Brasilien sowie Quetzalcoatl und Las Melidas in El Salvador extra Fussball-Kurse und Turniere für Mädchen und Jungen. In geschützten Räumen für Spiel und Sport lernen die Jugendlichen soziale Kompetenzen kennen, die in ihrer Umwelt sonst zu kurz kommen und untergehen. Und sie lernen zusammenzuhalten und sich füreinander zu engagieren.
Teamgeist und Selbstbewusstein
In diesen Oasen der Chancengleichheit entwickeln sie die neuen Kompetenzen durch das gemeinsame Spiel in kurzer Zeit – ganz unabhängig vom Geschlecht, dem Milieu, dem sie entstammen, oder ihrer individuellen Lebensgeschichte. Als Gruppe bauen sie Selbstbewusstsein auf. Sie lernen mit klaren Regeln umzugehen und Konflikte gewaltfrei zu lösen. Durch Fussball erleben sie Gemeinschaftgefühl, Zusammengehörigkeit und Teamgeist. Der gemeinsame Sport trägt dazu bei, den sozialen Zusammenhalt in diesen Quartieren zu stärken, die so sehr von Gewalt und gegenseitigem Misstrauen zerrüttet sind. Er bringt buchstäblich Bewegung in eine Atmosphäre der Spannung und Erstarrung und ermöglicht so Alternativen zu einem Leben in Gewalt.
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