Jugendgewalt
Jugendliche stärken - Gewalt reduzieren
Weltweit sind Jugendliche sowohl Täter wie Opfer von Gewalt. Die Ursachen dafür sind vielschichtig. Die Projekterfahrung zeigt: Man muss sowohl auf der persönlichen als auch auf der politischen Ebene ansetzen.
Jährlich werden weltweit rund 200 000 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 29 Jahren getötet. Global sind Jugendliche am meisten von Gewalt betroffen. El Salvador, Brasilien und Kolumbien gehören zu den Ländern mit den meisten Morden an Jugendlichen. Dort unterstützt terre des hommes schweiz Jugendprojekte, in denen sich junge Menschen für eine Kultur des Friedens stark machen.
Vielfältige Ursachen
In den städtischen Armenvierteln Lateinamerikas ist Bandenkriminalität die grösste Herausforderung. Sie hat viele Ursachen: Armut und Arbeitslosigkeit sind ein wichtiger Nährboden. Ohne Bildungschancen und Perspektiven auf ein besseres Leben steigen Frustration und Gewaltbereitschaft. Auch erfahren Kinder und Jugendliche in der eigenen Familie, in der Schule und auf der Strasse Gewalt. Und sie erleben sie als erfolgreiche Strategie, um sich durchzusetzen. Wer zuhause vernachlässigt wird, von anderen ausgegrenzt und gedemütigt wird, wird aggressiv und anfällig, selbst gewalttätig zu werden.
Keine pauschalen Lösungen
Mit einseitigen Lösungsansätzen ist es in diesen von Gewalt geprägten Gesellschaften nicht getan. Die Arbeit von terre des hommes schweiz setzt in den Projekten zur Gewaltprävention daher auf mehreren Ebenen an: bei den Jugendlichen selbst, in ihrem direkten sozialen Umfeld und auf politischer Ebene. Die aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte der Gewalt ist ein wichtiger Schritt für die Jugendlichen, die Gewaltspirale zu durchbrechen. Mit professioneller Begleitung bearbeiten sie ihre traumatischen Erfahrungen in der Familie sowie die Diskriminierung, die sie durch ihr Umfeld erfahren.
Aktive Teilnahme stärkt Zusammengehörigkeitsgefühl
Jugendsozialarbeiter in den Projekten bieten psychische und soziale Betreuung von Risikogruppen sowie Unterstützung bei der Suche nach einem Schulplatz oder einer Lehrstelle. Soziale und künstlerische Gruppenaktivitäten stärken das Selbstbewusstsein der Jugendlichen und ihr Zugehörigkeitsgefühl sowie den sozialen Zusammenhalt im Quartier. In den Gruppen lernen sie Vertrauensbeziehungen aufzubauen. Durch ihre aktive Teilnahme nehmen sie sich als Akteure für positive Veränderung wahr.
Jugendliche erheben ihre Stimmen gegen Gewalt
Mit Dokumentarfilmen und Radioprogrammen erheben die jungen Leute ihre Stimme gegen die Gewalt. Sie setzen sich mit öffentlichen Veranstaltungen dafür ein, dass staatliche Stellen mehr Geld für Sozialprogramme und bessere Ausbildungsmöglichkeiten für Jugendliche bereitstellen.
Beispielprojekte für Jugendgewalt
Agenda 2030 – Entwicklungsziel 16
Dieser Teil der Projektarbeit bezieht sich auf das Erfüllen des nachhaltigen Entwicklungsziels 16 der Agenda 2030 (UNO).
Der Inhalt des Ziels:
“Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen.”
Themenverantwortung
061 335 91 52 | andrea.zellhuber(at)terredeshommes.ch