Klimagerechtigkeit
Der Klimawandel ist real und seine Folgen treffen wie üblich die Ärmsten am heftigsten. Viele der Jugendlichen, mit denen und für die wir arbeiten, sind davon betroffen. Sei es durch Dürren, die der Landwirtschaft zusetzen oder Zyklone, die Lebensgrundlagen zerstören. Deshalb setzt sich terre des hommes schweiz für Klimagerechtigkeit ein.
Die Schweizer Stimmbevölkerung hat mit ihrem klaren Ja zum Klimaschutzgesetz 2023 ein deutliches Zeichen gesetzt. Klimaschutz ist eine drängende Priorität angesichts der bereits jetzt spürbaren dramatischen und realen Folgen des Klimawandels. Wie üblich wird es die Ärmsten am schnellsten und am heftigsten treffen, während die reichen Industrieländer – die Hauptverursacher des CO2-Ausstosses – weiter machen wie bisher.
Extreme Wetterereignisse häufen sich
Viele unserer Projektpartner und -partnerinnen leben und arbeiten in Gebieten, die hochsensibel sind für Klimaerwärmung und Umweltveränderungen. Viele der Jugendlichen, für und mit denen wir arbeiten, sind schon längst davon betroffen. Im Nordosten Brasiliens, wo wir Jugendliche darin unterstützen, sich in ökologischer Landwirtschaft eine Existenz aufzubauen, ist die Dürre schlimmer denn je. In den sahrauischen Flüchtlingslagern in der Wüste Algeriens, wo die Menschen seit fast 50 Jahren auf eine Lösung des Konfliktes um die besetzte Westsahara warten, steigt die Temperatur im Sommer auf 50 Grad an. In Mosambik führen immer heftigere Zyklone regelmässig zu humanitären Katastrophen, in denen tausende Menschen ihre Häuser, ihr Vieh, ihre Lebensgrundlage und ihre Liebsten verlieren.
Engagement im Süden und Massnahmen in der Schweiz
Wir setzen uns deshalb für Klimagerechtigkeit ein und unterstützen Jugendliche in der Schweiz und in unseren Projektländern in ihrem Engagement. Im Süden unterstützen wir Jugendliche darin, sich mit ökologischer Landwirtschaft eine nachhaltige Lebensgrundlage zu schaffen.
In der Schweiz sind wir Mitglied der Klima-Allianz und fordern von der Schweizer Politik, schnell und umfassend Massnahmen zu ergreifen. Wir engagieren uns für die konsequente und umgehende Umsetzung des Klimaschutzgesetzes im Interesse der Lebensperspektiven der Jugendlichen im globalen Süden. Zusammen mit der Klima-AG der Alliance Sud setzen wir uns für die zusätzliche Finanzierung von Massnahmen zur Klimagerechtigkeit ein.
Klimagerechtigkeit jetzt – unsere Forderungen
- Eine sofortige und effizientere Umsetzung des Klimaschutzgesetzes mit einer schnellen völligen Reduktion des inländischen Ausstosses von Treibhausgasen (Netto-Null-Ziel).
- Geeignete Steuerungsmassnahmen, welche die im Ausland verursachten schweizerischen Emissionen schnellstmöglich auf den für ein 1,5-Grad-Ziel nötigen Weg absenken.
- Verabschiedung eines Gesetzespakets zur Konzernverantwortung, welches erlaubt, Konzerne mit Sitz in der Schweiz für Klimaschäden im Ausland zu belangen.
- Umfassende zusätzliche Mittel zur Finanzierung von Anpassungen an den Klimawandel im Globalen Süden.
- Verursachergerechte Finanzierungsmechanismen (Besteuerung der emissionsintensiven Unternehmen) und Lenkungsabgaben (zum Beispiel höhere Steuern für Treibstoff und Flugticketabgaben).
- Ausgleichszahlungen für entstandenen Verluste und Schäden durch die Verursacher der Klimakrise und Anerkennung der ‘historischen Schuld’ für die Klimakrise. Konzerne müssen hier in die Pflicht genommen werden.
- Eine faire und nachhaltige Energiewende für alle, die insbesondere den Ärmsten im Globalen Süden zu Gute kommt, und die Kontrolle über Land, Ressourcen und Energieproduktion den lokalen Gemeinden überlässt und Menschenrechte respektiert.
- Bankenregulierung, damit Fossile Brennstoffe keine weitere Finanzierung bekommen und laufende Finanzierungen eine entsprechende Versicherung für die durch die Klimakrise entstehenden Verluste zwingend einschliessen.
- Einsatz für Entmilitarisierung und friedliche Lösung von Konflikten, denn bewaffnete Konflikte und Militarisierung haben gravierende Umweltschäden zur Folge.
- Eine holistische Sicht auf die Klimakrise als gesellschaftliche Krise des rein Wachstum-orientierten kapitalistischen Systems, in dem sich wenige auf Kosten der Bewohnbarkeit des Planeten bereichern. Wir erwarten von der Schweiz, dass sie sich in allen internationalen Gremien für den Klimaschutz, die Artenvielfalt und eine faire entkolonialisierte Energiewende proaktiv und stark einsetzt, hier mit gutem Beispiel vorangeht und ambitionierte Verhandlungsziele verfolgt.
Klima-Allianz
Wir haben uns mit über 90 zivilgesellschaftlichen Organisationen in der Schweiz zur Klima-Allianz verbündet. Zusammen fordern wir eine ehrgeizige, faire und nachhaltige Klimapolitik für die Schweiz, die auf wissenschaftlichen Ergebnissen basiert und sich verpflichtet, die Ziele der internationalen Klimaabkommen umzusetzen.
Climate Action Accelerator
Als Partner des Climate Action Accelerator haben wir uns verpflichtet, unseren CO₂-Ausstoss bis zum Jahr 2030 zu halbieren.