Bis heute sind in Brasilien fast 700 000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben – kaum ein Land weltweit hat mehr Opfer zu beklagen. Von den Folgen der Pandemie am härtesten betroffen ist die Bevölkerung im Nordosten des Landes, in dem fast die Hälfte der Menschen in Armut lebt. Die Ausbreitung des Virus hat Brasilien zudem an den Rand einer humanitären Katastrophe gebracht: Mittlerweile leiden 117 Millionen Brasilianer*innen an Nahrungsmittelknappheit, 19 Millionen an akutem Hunger. Junge Menschen hatten zudem das Nachsehen, wenn es um ihre Bildung ging: Mehr als 5,1 Millionen Schüler*innen zwischen sechs und 17 Jahren wurden von der Bildung ausgeschlossen, da sie keinen stabilen Internetzugang hatten und dem Online-Unterricht nicht folgen konnten. Diese traurigen Tatsachen haben die Allianz terre des hommes schweiz / Terre des Hommes Suisse dazu bewegt, das Projekt «Emergency response to Covid-19 Crisis in Brazil» ins Leben zu rufen. Zusammen mit lokalen Partnerorganisationen wurden Lebensmittel und Hygieneprodukte verteilt. Zudem wurde sichergestellt, dass viele Jugendliche am Online-Unterricht teilnehmen, indem Familien finanzielle Unterstützung gewährleistet wurde, damit sie sich eine stabile Internetverbindung leisten konnten. Damit haben wir auf die dringenden Bedürfnisse junger Menschen reagiert, die am stärksten unter der Pandemie und ihren Folgen leiden. Durch die Nothilfe wurden rund 30 000 von der Pandemie stark betroffene Menschen aus den Bundesstaaten Bahía, Pernambuco und Paraíba im Nordosten Brasiliens erreicht. Besonders erfreulich war, dass die Nahrungsmittel, die an die Bedürftigen verteilt wurden, von jugendlichen Kleinbäuer*innen unserer Partnerorganisationen in Brasilien erwirtschaftet wurden – die somit auch profitierten. Das Projekt wurde zum grossen Teil durch die Glückskette getragen.