Heute tritt der UNO-Menschenrechtsrat in Genf zu seiner 23. Sitzung zusammen. Brasilianische Aktivisten lancieren zeitgleich an einem Side Event die internationale Kampagne “WM für Wen?” für eine sozial- und menschenrechtsverträgliche Fussballweltmeisterschaft.
Eine Medienmitteilung von terre des hommes schweiz
Spiel, Spass, Freude: Das sollte sie den Menschen bringen, die Fussballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Viele Brasilianerinnen und Brasilianer werden sich aber kaum auf die Freuden des Fussballs konzentrieren können, leiden sie doch bereits jetzt unter den existenzbedrohenden Folgen der WM-Vorbereitungen. Schon jetzt sind in den Austragungsorten wegen der Bauarbeiten an den Stadien, Sportanlagen und der Infrastruktur mindestens 200 000 Menschen aus ihren Häusern und Quartieren zwangsumgesiedelt worden.
Widerstand gegen Übergriffe
Das brasilianische Netzwerk der Bürgerrechtskomitees ANCOP, das den zivilen Widerstand gegen die Übergriffe des Staates und der Investoren mobilisiert, lanciert deshalb zusammen mit der Menschenrechtsorganisation CONECTAS im Völkerbundpalast die internationale Kampagne “Copa para quem?” (WM für wen?). (Mehr dazu im PDF unten.)
Aufforderung an den Menschenrechtsrat
Mit der Kampagne wollen sie weltweit auf die Menschenrechtsverletzungen im Zuge der Vorbereitungen auf die WM (und der zwei Jahre später stattfindenden Olympischen Spiele) aufmerksam machen. Während der Sitzung wird ANCOP den Menschenrechtsrat auffordern, die brasilianische Regierung dazu aufzurufen, die Zwangsräumungen zu stoppen. Ausserdem fordert ANCOP ein Programm für Ausgleichszahlungen für die Betroffen, sowie ein Protokoll, das die Wahrung der Menschenrechte im Fall von Räumungen im Zusammenhang mit Grossveranstaltungen garantiert.
terre des hommes schweiz unterstützt das Bürgerrechtskomitee von Salvador, Brasilien.