Am 14. Juni 1991 streikten die Frauen in der Schweiz. Eher symbolisch zwar, trotzdem ein historisches Ereignis! Nach 28 Jahren ist eine Neuauflage nötig. Denn die zentralen Forderungen von damals sind nach wie vor nicht erfüllt: Lohngleichheit, gerechte Vertretung in Führungspositionen, Schutz vor Gewalt und Diskriminierung. terre des hommes schweiz schliesst sich den Forderungen des Frauenstreiks an.
Gewalt gegen Frauen ist in der Schweiz nach wie vor eine inakzeptable Realität. In unseren Projektländern ist sie eines der wesentlichen Entwicklungshindernisse. Weltweit erfahren Frauen und Mädchen in ihren engsten Beziehungen psychische und sexuelle Gewalt. In unseren Jugendprojekten zeigt es sich ganz deutlich: Sind junge Frauen in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt und durch ein unterstützendes Umfeld geschützt, kann Gewalt reduziert werden.
Ebenso entscheidend ist es jedoch, junge Männer einzubinden und zu motivieren, eine Männlichkeit zu leben, die sich nicht über die Ausübung von Gewalt definiert. Chancenungleichheit gibt es auch in internationalen NGOs noch immer. Zwar sind 70 Prozent aller Mitarbeitenden Frauen. In den Führungsetagen sitzen jedoch 70 Prozent Männer. Das will die fair share initiative ändern, der wir uns mit vielen anderen Organisationen angeschlossen haben. Gemeinsam verpflichten wir uns, den Frauenanteil in Geschäftsleitungen, Vorständen und Stiftungsräten bis 2030 jenem in unseren Teams anzugleichen.
Die Talente junger Frauen sollen in unseren Organisationen gleichermassen gefördert werden wie jene von jungen Männern. Es gibt noch viel zu tun, national wie international. Schliessen Sie sich uns an im weltweiten Kampf für Gleichberechtigung – am Frauenstreiktag am 14. Juni und darüber hinaus!
Franziska Lauper
Geschäftsleiterin terre des hommes schweiz