Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte stärken

Wir setzen uns für die Stärkung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte ein, damit Jugendliche ein selbstbestimmtes und gesundes Leben führen können.

Selbstbestimmung und Gesundheit weltweit

Jährlich infizieren sich weltweit etwa eine Million junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren mit HIV. Viele Jugendliche haben keinen Zugang zu den notwendigen Informationen und der medizinischen Versorgung, die sie benötigen, um ihre sexuelle und reproduktive Gesundheit zu schützen. Besonders junge Frauen in Afrika südlich der Sahara sind betroffen, da sie häufig keinen Zugang zu Verhütung und medizinischer Beratung haben. Zudem erleben viele Mädchen Gewalt und Diskriminierung, was ihre Gesundheit und ihre Rechte weiter gefährdet.

Herausforderungen für junge Menschen

Medizinische Versorgung und Aufklärung

  • Hohe Risiken durch frühe Schwangerschaften: Jährlich werden 12 Millionen Mädchen unter 19 Jahren Mutter – oft mit schwerwiegenden gesundheitlichen und sozialen Folgen.
  • Eingeschränkte sexuelle Aufklärung: Im südlichen Afrika mangelt es an jugendfreundlichen Aufklärungsangeboten. Zudem verhindern oft traditionelle Normen eine offene Diskussion über Sexualität.
  • Geschlechtsspezifische Gewalt: Weltweit erfahren Frauen und Mädchen in ihren engsten Beziehungen häusliche, psychische und sexuelle Gewalt.
  • HIV-Infektionen bei Jugendlichen: Besonders junge Frauen tragen ein erhöhtes Risiko, sich mit HIV zu infizieren.

Unser Engagement für sexuelle und reproduktive Rechte von Jugendlichen

terre des hommes schweiz arbeitet mit Partnerorganisationen in Ländern wie Tansania, Südafrika und Simbabwe daran, Jugendliche aufzuklären, medizinische Versorgung zugänglich zu machen und ihre Rechte zu stärken. Mit Aufklärungsarbeit, jugendfreundlichen medizinischen Angeboten und partizipativen Methoden ermöglichen wir es Jugendlichen, selbstbewusste Entscheidungen in Bezug auf ihre Gesundheit zu treffen. Unser Ziel ist eine Zukunft, in der junge Menschen sicher und selbstbestimmt leben können.

Beratung Sexuelle Gesundheit und Rechte in Simbabwe - terre des hommes schweiz
Foto: Seb Daines

HIV/AIDS vorbeugen und Betroffene unterstützen

Ausgangslage

HIV/AIDS bleibt eine der grössten Herausforderungen im südlichen Afrika. Junge Menschen sind besonders gefährdet: Sie verfügen oft nicht über die nötigen Informationen, um sich zu schützen, und der Zugang zu Verhütungsmitteln ist eingeschränkt.

Was wir tun

Unsere Projekte fördern umfassende Aufklärung in Schulen und Jugendclubs. Psychosoziale Beratung und jugendfreundliche medizinische Angebote unterstützen Betroffene, neue Perspektiven zu entwickeln.

Projektbeispiel

In Simbabwe bieten wir HIV-positiven Jugendlichen durch Workshops und Gruppenbetreuung eine Plattform, um mit ihrer Situation besser umzugehen.

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Jugendliche
nahmen in den letzten vier Jahren an Präventionsprogrammen teil.

HIV-positive Jugendliche
erhielten psychosoziale Betreuung.

Sensibilisierung Sexuelle Gesundheit Jugendliche - terre des hommes schweiz
Foto: Hafid Derbal

Frühschwangerschaften verhindern und junge Mütter stärken

Ausgangslage

Frühschwangerschaften führen häufig zu Schulabbrüchen und Perspektivlosigkeit. In Ländern wie Tansania sind junge Mütter gesetzlich von Schulen ausgeschlossen, was ihre Chancen weiter schmälert.

Was wir tun

Unsere Partnerorganisationen setzen auf Aufklärung in Schulen und Gemeinden und die Arbeit in Jugendclubs, um Frühschwangerschaften vorzubeugen. Gleichzeitig bieten wir jungen Müttern alternative Ausbildungsprogramme, wie z. B. Kurse in Informatik oder Handwerk, um ihnen den Weg zu beruflicher Unabhängigkeit zu ebnen.

Projektbeispiel

In Tansania unterstützen wir junge Mütter durch ein Computer-Literacy-Programm, das ihnen den Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtert.

Jugendliche
nahmen in den letzten Jahren an Präventionsprogrammen zur Vermeidung von Teenagerschwangerschaften teil.

Beratung Verhütung Simbabwe - Projekt von terre des hommes schweiz
Foto: Hafid Derbal

Geschlechtsspezifische Gewalt bekämpfen und Kinderehen verhindern

Ausgangslage

Etwa 30 % der 15–19-jährigen Mädchen weltweit erleben Gewalt durch intime Partner. In vielen Regionen werden Mädchen früh verheiratet und verlieren so die Möglichkeit, über ihr Leben und ihre Sexualität selbst zu bestimmen.

Was wir tun

terre des hommes schweiz engagiert sich für die Prävention von Gewalt und Kinderehen durch Aufklärung, Sensibilisierung in Gemeinden, Schulen und Unterstützung von Betroffenen. Durch Sensibilisierung und die aktive Einbindung von Familien und Institutionen fördern wir eine Kultur des Dialogs und der Prävention.

Projektbeispiel

In Südafrika führen unsere Partner Jugendclubs, in denen Mädchen und Jungen lernen, geschlechtsspezifische Gewalt zu erkennen und dagegen vorzugehen.

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Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt
erhielten Zugang zu medizinischer, rechtlicher und psychosozialer Hilfe.

Jugendliche
wurden geschult, geschlechtsspezifische Gewalt zu erkennen und dagegen vorzugehen.

Foto: Sheila Glasz

Förderung gesetzlicher Rahmenbedingungen und lokalem Wissensaustausch

Ausgangslage

In vielen Ländern fehlen politische Rahmenbedingungen, die die sexuellen und reproduktiven Rechte von Jugendlichen effektiv schützen und fördern. Die Gesetzgebung und bestehende Politiken sind oft unzureichend oder setzen keine Prioritäten, die auf die Bedürfnisse junger Menschen eingehen. Gleichzeitig ist der Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen Ländern und Regionen begrenzt, was die Entwicklung nachhaltiger Lösungen erschwert.

Was wir tun

terre des hommes schweiz setzt sich mit Partnerorganisationen für politische Veränderungen ein, um die sexuellen und reproduktiven Rechte von Jugendlichen zu stärken.

  • Politische Rahmenbedingungen stärken: Wir sensibilisieren Entscheidungsträger*innen und Institutionen, damit Gesetze und Richtlinien zum Schutz und zur Förderung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit von Jugendlichen umgesetzt werden. Unsere Partner machen öffentlich auf die mangelhafte Umsetzung von Gesetzen aufmerksam. Mit Kampagnen, Protesten und gezielter Lobbyarbeit fordern sie von Behörden eine konsequentere Strafverfolgung und die Einhaltung von Rechtsstandards.
  • Wissensaustausch fördern: Gemeinsam mit Partnern in West- und Südafrika unterstützen wir ein Netzwerk (Knowledge Hub), das den Austausch bewährter Ansätze und innovativer Lösungen ermöglicht.
Community Beratung Sexuelle Gesundheit - terre des hommes schweiz
Foto: Hafid Derbal

Unsere politischen Erfolge

  • In Mosambik haben wir erfolgreich dazu beigetragen, dass das Heiraten von Minderjährigen gesetzlich unter Strafe gestellt wurde.  
  • In Simbabwe haben wir erfolgreich die Einführung rechtlicher Massnahmen zur Bekämpfung von Kinderehen und sexueller Ausbeutung von Kindern unterstützt, indem das Einwilligungsalter für sexuelle Handlungen angehoben wurde. 

Fragen zum Thema?

Ihre Ansprechpersonen

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Hafid Derbal

Co-Programmkoordination südliches Afrika, Co-Themenverantwortung Sexuelle und Reproduktive Gesundheit und Rechte

061 338 91 47 hafid.derbal@terredeshommes.ch 

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Tayson Mudarikiri

Co-Programmkoordination südliches Afrika, Co-Themenverantwortung Sexuelle und Reproduktive Gesundheit und Rechte

tayson.mudariki@terredeshommes.ch