Am 29. November wird endlich über die Konzernverantwortungsinitiative abgestimmt. terre des hommes schweiz hat sich von Anfang an für sie eingesetzt. Die Initiative verlangt eine Selbstverständlichkeit: Schweizer Konzerne, die Menschenrechte missachten und die Umwelt zerstören, sollen dafür geradestehen. Das Volksbegehren geniesst breiten Rückhalt in der Bevölkerung und in der Wirtschaft und wird auch von Vertreterinnen und Vertretern aller Parteien unterstützt. Sie muss sich jedoch gegen eine finanzgewaltige Gegnerschaft behaupten, die für ihre Anti-Kampagne zu teilweise zwielichtigen Mitteln greift.
Gegenvorschlag keine Alternative
Sollte die Initiative abgelehnt werden, würde der Gegenvorschlag in Kraft treten. Der indirekte Gegenvorschlag bietet keine sinnvolle Alternative. Ob Kinderarbeit auf Kakaoplantagen oder Pestizidvergiftungen bei indischen Bauern: Verantwortliche Konzerne, die nichts dagegen tun, hätten nach wie vor keine Konsequenzen zu befürchten, da der Alibi-Gegenvorschlag keine Haftung vorsieht. In anderen Ländern ist es heute längst Normalität, dass Konzerne für Menschenrechtsverletzungen im Ausland vor Gericht geradestehen müssen. So laufen zum Beispiel in Kanada, England und Frankreich heute schon Prozesse gegen Konzerne. Gutachten haben gezeigt, dass die Schweiz klare Gesetze braucht, damit sie international nicht den Anschluss verpasst.
Ja stimmen und weitersagen
Jetzt ist entscheidend, dass wir auch wirklich abstimmen gehen, denn jede Stimme zählt! Laut Studien sind viele Schweizer Stimmberechtigte Gelegenheitswählerinnen und Gelegenheitswähler. Es zieht sie also dann zur Urne, wenn sie das Anliegen als wichtig erachten. Diesmal ist es wichtig und wir können ein starkes Zeichen setzen. Mit der Annahme der Konzernverantwortungsinitiative kann eine echte Verbesserung für jene Menschen erreicht werden, die verantwortungslosen Multis zurzeit schutzlos ausgeliefert sind.
Sylvia Valentin, Entwicklungspolitische Kampagnen
Liebe Leserin, lieber Leser
Kaum eine Initiative ist so lange nicht zur Abstimmung gekommen wie jene zur Konzernverantwortung. Jahrelang wurde in Bern um die Umsetzung ihrer Inhalte gekämpft. Das Formulieren und Diskutieren von Gegenvorschlägen beschäftigten Verwaltung und Parlament ausgiebig. Das Feilschen um hauchdünne Mehrheiten und die endlosen Rückweisungen von der einen zur anderen Kammer entwickelte sich zu einem veritablen Krimi. Seit diesem Sommer ist endlich klar: Am 29. November stimmen wir über das Volksbegehren ab.
Ein politisches Geschäft, worüber so lange gerungen wird, ist offensichtlich wichtig und trifft den Nerv der Zeit. Dabei geht es eigentlich um eine Selbstverständlichkeit: Schweizer Konzerne, die internationale Geschäfte machen, müssen Verantwortung für ihr Wirken übernehmen. Toxische Abfälle, Kinderarbeit, vergiftete Flüsse und Schwermetalle im Boden darf es nicht mehr geben – nirgendwo auf der Welt. Schweizer Konzerne und deren Tochterunternehmen, die dafür verantwortlich sind, sollen haftbar gemacht werden können.
terre des hommes schweiz unterstützt die Konzernverantwortungsinitiative seit langer Zeit. Viele Menschen in der Schweiz haben sich in zahlreichen Lokalkomitees zusammengeschlossen. Gemeinsam mit ihnen sowie mit zahlreichen Organisationen und Persönlichkeiten bis weit ins bürgerliche Lager hinein setzen wir uns für eine Annahme der Initiative ein. Wenn wir alle ein Ja zur Konzernverantwortung stimmen, können wir eine echte Verbesserung für die Menschen erreichen, die ansonsten verantwortungslosen Multis schutzlos ausgeliefert sind.
Deshalb: Verpassen Sie diese historische Abstimmung nicht! Überzeugen Sie Familie, Freundinnen und Freunde und Bekannte, ihr Ja in die Urne zu legen.
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
Franziska Lauper, Geschäftsleiterin, terre des hommes schweiz
Was Sie tun können
Stimmen Sie am 29. November Ja zur Volksinitiative. Fordern Sie Familie, Freundinnen und Freunde sowie Bekannte auf, dasselbe zu tun. Verwenden Sie kostenloses Kampagnenmaterialwie zum Beispiel Fahne, Kleber, Velodreieck und Postkarten, das Sie hier bestellen können.