Jugendpartizipation
Bedingung für den Erfolg und die Nachhaltigkeit
Der Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention spricht jedem Kind (und Jugendlichen) das Recht zu, seine Meinung zu allen seine Person betreffende Angelegenheiten und Entscheidungen frei zu äussern. Die Meinung muss angemessen und entsprechend seines Alters berücksichtigt werden. Auf Basis dieses Artikels setzte sich in der Entwicklungszusammenarbeit seit Mitte der 1980er Jahre die Überzeugung durch, dass der aktive Einbezug der Zielgruppe in alle Entscheidungen, welche sie betreffen, für den Erfolg von Entwicklungsvorhaben entscheidend ist. Durch Beteiligungsprozesse werden das Eigeninteresse und die Akzeptanz von Betroffenen an Entwicklungsprozessen gestärkt, um Projekte nachhaltig zu gestalten. Partizipative Prozesse stärken den Ownership, das bedeutet in diesem Zusammenhang, die Eigeninitiative und die Eigenverantwortung in den Entwicklungsprozessen. Partizipation der Zielgruppe am Prozess gilt damit als Bedingung für den Erfolg und die Nachhaltigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit.
Beitrag zu demokratischen und friedlichen Strukturen
Durch Teilhabe und Empowerment der Bevölkerung ist es möglich, bestehende Machtverhältnisse zugunsten der Zivilbevölkerung zu verändern. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit hält fest, dass junge Menschen, welche sich schon im jugendlichen Alter mit demokratischen Werten und Prozessen befassen, auch später – als aktive Bürger und Bürgerinnen – zum Aufbau stabiler demokratischen und friedlichen Strukturen in ihren Ländern beitragen.
Förderung der Entscheidungsfindung und Durchsetzungsvermögen
Zusätzlich profitiert die Gesellschaft vom kreativen Potential der Jugendlichen, welches durch partizipative Prozesse abgeholt wird. Jugendliche bringen unerwartete Lösungen ein und übernehmen Verantwortung im Projekt, der Organisation und in ihrem Umfeld.
Neben dem gesellschaftlichen Nutzen trägt Partizipation ebenfalls zur individuellen Entwicklung bei. Partizipative Prozesse fördern die Identitätsentwicklung bei Jugendlichen, indem sie das Selbstvertrauen stärken, da sie als Akteurinnen und Akteure ernst genommen und unterstützt werden. Sie entwickeln Ressourcen wie Entscheidungsfindung, Durchsetzungsvermögen und Verhandlungsgeschick.
Beispielprojekte Jugendpartizipation
imagine – in der Schweiz
Jugendliche trotzen der Perspektivlosigkeit – selbstorganisierte Jugendgruppen in Nicaragua
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