Migration hat viele Gesichter. Sie hat Auswirkungen auf diejenigen, die gehen und auf diejenigen, die bleiben. Mädchen und junge Frauen sind besonders gefährdet, in ausbeuterische Verhältnisse zu geraten und geschlechtsspezifischer Gewalt zu erleben. Es braucht also Mut zu gehen, es braucht aber ebenso Mut zu bleiben. Diesem Mut ist die neue Kampagne Leben statt Flucht von terre des hommes schweiz gewidmet.
Weltweit sind unzählige Kinder und Jugendliche ohne Eltern oder Begleitung Erwachsener in der Migration. Darum sind die Partnerorganisationen von terre des hommes schweiz in den Projektländern auf vielfältige Weise mit dem Thema Migration konfrontiert. Sie sind Anlaufstellen, welche die Jugendlichen auf ihrem Weg unterstützen und ihnen den Mut geben, Veränderungen herbeizuführen zu gehen oder zu bleiben.
Kampagne für mehr Mut – für ein Leben statt Flucht
Gerade beim Thema Mut setzt unsere neue Kampagne Leben statt Flucht an. Wir machen auf unserer Kampagnenseite auf diesen Mut aufmerksam und zeigen, dass es im Leben von allen Menschen Mutmacherinnen und Mutmacher braucht. Dazu suchen wir Mutmacher-Geschichten. Einige Prominente wie z. B. Susanne Kunz, Jacqueline Fehr oder der Rapper Manillio haben ihre Mutgeschichte schon geteilt und wurden damit zu Mutmacherinnen und Mutmachern.
Lesen Sie selbst, wer diesen Menschen in ihrem Leben Mut gemacht hat und werden Sie selbst Mutmacherin oder Mutmacher.
Zuhause, unterwegs oder am Zielort: Es ist überall gefährlich für junge Frauen
Ob auf dem amerikanischen Kontinent, in Afrika oder in der Schweiz: Die jungen Migrantinnen und Migranten in den überquellenden Auffanglagern haben allesamt eine Odyssee aus Gewalt, Armut und oftmals Todesgefahr hinter sich. Migranten und Migrantinnen sind generell schon eine verletzliche Gruppe. Dabei gilt je jünger sie sind, desto gefährdeter sind sie.
Abgesehen von den Gefahren in ihrer Heimat sind sie unterwegs noch gefährdeter, sexuell ausgebeutet und misshandelt zu werden. Für Migrantinnen die durch Zentralamerika in Richtung USA reisen ist das Risiko vergewaltigt zu werden so hoch, dass sich manche Frauen Verhütungsspritzen setzen lassen, um wenigstens nicht schwanger zu werden.
Am Ziel angekommen ist die erste Zeit für die junge Migrantinnen dann die gefährlichste, denn häufig sind sie da ganz alleine. Sie suchen Anschluss und Orientierung und sind so eine leichte Beute für Ausbeutung und Missbrauch. So hat eine Studie gezeigt, dass arbeitende junge Migrantinnen weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen und längere Arbeitstage haben.
Stärken, vorbereiten oder Alternativen zur Migration schaffen
Die Partnerorganisationen von terre des hommes schweiz gehen mit vielfältigen Ansätzen auf die verschiedenen Auswirkungen der Migration auf Mädchen und junge Frauen ein. Sie widmen sich besonders der Entwicklung der praktischen und sozialen Fähigkeiten der Betroffenen, denn selbstbewusste junge Frauen sind besser auf die Herausforderungen der Migration vorbereitet und können sich besser schützen.
Manche Partnerorganisationen, z.B. wie ACISAM in El Salvador, leisten auch Informations- und Aufklärungsarbeit über die Gefahren der Migration. Die Jugendlichen sollen wissen, was sie erwartet, um sich entweder vorbereiten oder gegen die Auswanderung entscheiden zu können. Manche Partner schaffen mit ökonomischen Initiativen für die Jugendlichen die Basis dafür, dass die Jugendlichen nicht migrieren müssen.