Mit der Kampagne Children Win fordert Terre des Hommes seit Jahren, dass sportliche Grossereignisse keine negativen Auswirkungen auf die Bewohner der Austragungsstädte haben dürfen. Für die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro 2016 haben sich die schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Die Zivilgesellschaft setzt sich dagegen zur Wehr.
Terre des Hommes (die Föderation) hat Anfang 2014 die Kampagne Children Win ins Leben gerufen. Ziel der Kampagne ist, dass sportliche Grossereignisse ohne negative Auswirkungen auf die Bewohner der Austragungsstädte durchgeführt werden. Die Fehler aus der Vergangenheit sollen sich nicht wiederholen. Für die Olympischen Spiele in Rio 2016 konnte dieses Ziel nicht erreicht werden. Die befürchteten Zwangsumsiedlungen, die Polizeigewalt und die Missachtungen der Menschenechte finden statt. Obwohl die Spiele für viele zum Albtraum geworden sind, nehmen sie die Situation nicht einfach hin.
Basisorganisationen machen mobil
Einen Monat vor Beginn der Spiele demonstrierten hunderte vor dem Parlament in Rio gegen die sozialen Folgen und die hohen Ausgaben für die Spiele. Besonders viel Widerstand regt sich gegen die Zunahme der Polizeigewalt im Zuge des neuen Sicherheitskonzeptes für die Spiele. Menschenrechtsorganisationen dokumentierten eine Zunahme von Tötungsdelikten durch die Polizei. Die Mehrheit der Opfer sind junge schwarze Männer aus den Favelas.
Spiele der Ausgeschlossenen” als Kontrapunkt
Viele Basisorganisationen haben sich das Ziel gesetzt, den Betroffenen Gehör zu verschaffen und auf die Kehrseite der Medaille aufmerksam zu machen. terre des hommes schweiz unterstützt das Comite Popular Rio Copa e Olimpíada, ein Netzwerk von Basisorganisationen, dabei. Das Comite plant vom 1. bis 5. August einen farbenfrohen und selbstorganisierten Kontrapunkt zu den Eröffnungsfeierlichkeiten der Spiele. Mit der Gegenveranstaltung “Spiele der Ausgeschlossenen”, wollen sie ein Zeichen gegen die Missstände setzen. Die Veranstaltung ist als Mischung aus sportlichen und spielerischen Komponenten, politischen Diskussionen und Workshops geplant. Durch die kritische Auseinandersetzung sollen konstruktive Vorschläge für eine nachhaltige Stadtentwicklung für Rio de Janeiro entwickelt werden.
Was kann ich tun?
Die Kampagne Children Win hat eine Online-Petition an das Internationale Olympische Komitee lanciert. Fordere Thomas Bach, den Präsidenten dazu auf, Druck auf die Regierung von Rio de Janeiro auszuüben, um die Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit den Olympischen Sommerspielen zu stoppen. Unterzeichne die Petition unter auf unserer Children Win-Seite.
Am Eröffnungstag der Olympischen Spiele erscheint unser Sondernewsletter zu Rio 2016 mit aktuellen Informationen zu den “Spielen der Ausgeschlossenen” und Interviews mit betroffenen Müttern aus Rio. Melde Dich hier für den Newsletter an.