Das Corona-Virus hat erste Flüchtlingslager auf dem griechischen Festland erreicht. Jetzt muss schnell gehandelt werden, denn es ist vermutlich eine Frage der Zeit, bis das Virus auch in die völlig überfüllten Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln gelangt. Dort leben mehrere Tausend Kinder unter prekärsten Bedingungen. terre des hommes schweiz unterstützt deshalb die Petition «Schutz für Kinder auf der Flucht». Unterzeichen Sie jetzt!
Wovor Flüchtlingsorganisationen seit Wochen gewarnt haben, ist nun eingetreten. In Lagern auf dem griechischen Festland sind erste Coronafälle aufgetreten. Wir fordern deshalb vom Bundesrat eine schnelle Reaktion: Er soll 200 unbegleitete Minderjährige aus den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln in die Schweiz bringen und Asylverfahren durchführen.
Bereits Ende Januar hatte Bundesrätin Karin Keller-Sutter zugesagt, auf die drohende humanitäre Katastrophe in Griechenland zu reagieren. Sie wollte minderjährige Flüchtlinge mit familiären Verbindungen in die Schweiz holen. Der Bundesrat schloss sich damit einer Initiative von mehreren EU-Staaten an, die 1600 unbegleitete minderjährige Migranten und Migrantinnen aufnehmen wollten. Passiert ist bisher nicht viel. Während Politiker und Politikerinnen im In- und Ausland auf eine gesamteuropäische Lösung warten, breitet sich das Virus weiter aus. Jetzt bedroht es zunehmen die vulnerabelsten unter den Flüchtlingen, die ohnehin medizinisch und hygienisch schlecht versorgt sind.
Die Petition Schutz für Kinder auf der Flucht fordert deshalb:
- 200 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werden schnellstmöglich und unabhängig von familiären Verbindungen in die Schweiz geholt, um hier Asylverfahren durchzuführen.
- Die Auswahl der Kinder basiert auf Kriterien der Vulnerabilität, wie zum Beispiel das Alter der Kinder.
- In der Schweiz werden die Kinder entsprechend den Vorgaben des Bundes altersgerecht untergebracht, betreut und durch das Asylverfahren begleitet.
Unterzeichnen Sie jetzt, hier geht es zur Petition!
Wir begrüssen den Aktionsplan von Karin Keller-Sutter, Kinder und Jugendliche mit familiären Bezügen zur Schweiz aufzunehmen. Dazu ist die Schweiz laut Artikel 6 und 8 der Dublin Verordnung zum Umgang mit minderjährigen Asylsuchenden jedoch ohnehin verpflichtet. Angesichts der Bedrohung durch das Corona-Virus ist es notwendig, weiteren Kindern und Jugendlichen auf der Flucht Schutz zu gewähren. Die Asylgesuchszahlen sind in der Schweiz auf dem tiefsten Stand seit 2009 und der Bund hat Infrastrukturen für das beschleunigte Asylverfahren geschaffen, die er dafür benutzen kann.
terre des hommes schweiz setzt sich mit ihrem Projekt MePower und der internationalen Kampagne Destination Unknown für Kinder und Jugendliche auf der Flucht ein, denn sie bedürfen besonderen Schutz. Traumatische Erfahrungen können sich langfristig auf ihre psychische Gesundheit auswirken und Kinder, die ohne Eltern auf der Flucht sind, sind dabei besonders gefährdet. Unterzeichnen Sie darum jetzt die Petition zum Schutz von Kindern auf der Flucht!
Foto aus dem Flüchtlingslager Moria in Griechenland: Christian Grund