Es ist nicht verwunderlich, dass die Einwohner von Rio von den “Spielen der Ausgrenzung” sprechen. Das Erbe der Olympischen Spiele 2016 wird für sie bedeuten: Eine militarisierte Stadt, die von sozialer Ausgrenzung gezeichnet ist. Eine Aktionswoche der Basisorganisationen soll die hohen sozialen Kosten der Olympischen Spiele 2016 sichtbar machen.
Zwangsumsiedlungen, vom Militär besetzte Favelas, Umweltsünden und Baumassnahmen voller Unregelmässigkeiten, das ist der Fussabdruck den die Olympischen Spiele 2016 in Rio hinterlassen. Vor kurzem wurden diese Folgen das erste Mal auf einer Karte genau festgehalten. Das von terre des hommes schweiz unterstützte Netzwerk “Comite Popular Rio Copa e Olimpiada” veröffentlichte eine Karte, die zeigt in welchen Quartieren Zwangsräumungen oder militärische Interventionen in Favelas stattfanden, wo Umweltschäden verursacht wurden und bei welchen Bauprojekten es zu Unrechtmässigkeiten und Verletzung der Arbeitsrechte kam.
Alternative Spiele der Ausgegrenzten
Doch digital dokumentieren alleine reicht nicht. Die Kampagne “Rio 2016, die Spiele der Ausgrenzung” (Jogos da exclusao) möchte die hohen sozialen Kosten des Mega-Events auch auf der Strasse sichtbar machen. Die Basisorganisationen in Rio führen deshalb für die Tage vom 2. bis zum 4. August eine Aktionswoche mit Demos, Debatten, Workshops und Ausstellungen durch. Die Abschlusskundgebung am 5. August 2016 soll ein farbenfroher und selbstorganisierter Kontrapunkt zu den pompösen Eröffnungsfeierlichkeiten der Spiele sein. Ein ausführliches Programm der “Spiele der Ausgrenzung” hat das Comite Popular auf Medium.com veröffentlicht.